Knowledge Café

Das Knowledge-Café ist eine breit eingesetzte Methode, die häufig aufgrund ihrer begrenzten Dauer von 2 bis 4 Stunden für Gruppenaktivitäten wie Fachtagungen, Konferenzen oder Sitzungen ausgewählt wird. In einer entspannten Atmosphäre, einer Kaffeehaus-Atmosphäre, wird Wissen gesammelt, Probleme konkretisiert und Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert.

Ziele / Nutzen

Ziel ist ein besseres gemeinsames Verständnis und die Entwicklung erster Lösungsansätze zu einer bestimmen Frage- oder Problemstellung. Dabei steht die kreative und offene Herangehensweise an dieses spezifisches Problem oder Thema im Fokus. Die lockere Kaffehaus-Atmosphäre soll den Austausch von implizitem Fachwissen und Best Practices zwischen den teilnehmenden Personen fördern. Das Knowledge Café dient als Forum für den Meinungsaustausch innerhalb der Mitarbeiterschaft, in dem Impulse für Entscheidungs- und Lösungswege im Unternehmen gemeinsam erarbeitet werden können.

Weitere Ziele:

  • die Entwicklung von Input zu einem bestimmten Thema innerhalb eines gemeinsamen Brainstormings
  • die Weitergabe und der Austausch von impliziten Wissen und damit verbunden beiderseitiger Erkenntnisgewinn
  • die Anregungen von innovativen Denkprozessen in der Gruppe
  • die Untersuchung und Diskussion von Handlungsmöglichkeiten zu praxisnahen Fragestellungen

Teilnehmerstruktur

  • Teilnehmer/innen
  • Moderatoren / Moderatorinnen

Die Methode eignet sich für Gruppen ab 12 Personen; idealerweise sollte die Gruppengröße 30 Personen umfassen.

Die Moderatoren / Moderatorinnen der einzelnen Cafétische sind dafür zuständig, die Diskussion anzustoßen und zu begleiten sowie jede/n Teilnehmer/in zur aktiven Gesprächsführung zu ermutigen.

Typischer Ablauf

  1. Das Gruppen-Plenum wird in kleinere Gruppen von fünf bis sechs Personen aufgeteilt. Jede kleinere Gruppe nimmt an einem Caféhaus-Tisch Platz.
  2. Pro Caféhaus gibt es eine/n feste/n Moderator/in. Diese Personen geben eine kurze Einführung in die Methode und deren Zweck.
  3. Zu den entwickelten Ideen können die Teilnehmenden und / oder die Moderatoren / Moderatorinnen Stichworte auf einer Papier-Tischdecke notieren, die dann als „Wissens- und Ideenspeicher“ dient.
  4. Nach einer vorgegebenen Zeit von 30 bis 45 Minuten wechseln die Besucher/innen den Cafétisch und wandern ins nächste Café, bis sie jedes einzelne besucht haben.
  5. Die Caféhaus-Besitzer/innen verbleiben am Tisch und geben der neuen Gruppe einen Überblick über das Diskussionsthema und die bisherigen Diskussionsergebnisse. Ebenso fasst die angekommene Gruppe den Diskussionsverlauf ihres vorherigen Cafés kurz für den/die Moderator/in zusammen. Das Diskussionsthema an jedem Cafétisch bleibt gleich.
  6. Nach der letzten Caféhaus-Runde sehen sich alle Teilnehmenden die Resultate des Austausches an. Die Zusammenfassungen bilden dann die Diskussionsgrundlage.

Die Zeit für diese Methode richtet sich nach den Teilnehmenden und der Anzahl der Cafétische. Es sollten mind. zwei Stunden veranschlagt werden, wobei ein Knowledge-Café normalerwiese nicht länger als vier Stunden dauert.

Rahmenbedingungen und Voraussetzungen

Folgende Fragen helfen bei der Planung eines Knowledge-Cafés:

  • An wen richtet sich das Knowledge-Café?
  • Welches Themenfeld bzw. welches konkrete Thema soll Gegenstand des Cafés sein?
  • Welche Teilnehmenden verfügen über eher bekannte Anschauungen und welche über eine neue, unkonventionelle Sichtweise?
  • Welcher Zeitrahmen sollte berücksichtigt werden?
  • Welche Fragen sollten die Diskussionsgrundlage bilden?
  • Welche Themen und Fragestellungen erzeugen einen kreativen Austausch?
  • Welches Resultat soll das Knowledge-Café erreichen?
  • Wie kann dieses Resultat bestmöglich erreicht werden?

Zudem sollte die Einladung die zentralen Fragen und Themenstellungen enthalten, die in den Cafés diskutiert werden. Gleichzeitig ist auf eine heterogene Zusammensetzung der Teilnehmenden zu achten. Daher sollte die Verteilung der Gäste in den einzelnen Cafés im Vorfeld festgelegt werden.