Wissenszirkel

Wissenszirkel sind auch wie Erfahrungszirkel eine Weiterentwicklung von Qualitätszirkeln. Wissenszirkel ermöglichen durch soziale Interaktion, dass Mitarbeitende ihr Wissen austauschen und dadurch neues Wissen entwickelt wird. Im Vordergrund der Methode steht einerseits das persönliche Wissensmanagement und andererseits die Organisationsentwicklung.

Ziele / Nutzen

Die Teilnahme am Wissenszirkel ermöglicht die Reflexion des eigenen Arbeitsprozesses. Im Fokus stehen daher tägliche Arbeitsaufgaben. Durch die Möglichkeit im Zirkel Wissen auszutauschen, zu entwickeln und zu erweitern, können betriebliche Neuerungen mitgestaltet und ausgelöst werden: Wissenszirkel wirken verändernd. Sie ermöglichen die Umwandlung von vorwiegend impliziten Wissen und Erfahrungen in organisational nutzbares Wissen. Gleichzeitig führt die aktive Teilnahme an Zirkeln zur individuellen Wissensentwicklung. Als Teilnehmer/in werde ich dazu angeregt, mich mit meinem eigenen Wissen auseinander zu setzen und ggf. mein Verhalten anzupassen. Daher sind Wissenszirkel Orte des Lernens und des persönlichen Wissensmanagements.

Teilnehmerstruktur

Wissenszirkel sind hierarchie- und funktionsübergreifende Zusammenkünfte von 5 bis 8 Personen. Bei der Gruppenzusammensetzung sollte darauf geachtet werden, dass die Teilnehmenden so ausgewählt werden, dass diese neuen Impulse in die Zirkeltreffen einbringen.

Typischer Ablauf

Ausgangspunkt für Wissenszirkel bilden Arbeitsaufgaben und -strukturen, die mithilfe dieser Zirkelform weiterentwickelt und verbessert werden sollen. Hierzu werden Arbeitserfahrung, Information und Expertise der Zirkelmitglieder eingeholt. Durch den Einsatz von reflexiven, beschreibenden, visualisierenden und simulierenden Methoden (wie z.B. Rollenspielen, Wissenslandkarten, Planspielen, Mindmapping etc.) werden in der Gruppe implizite Wissens- und Erfahrungswerte abrufbar, die normalerweise nur schwer mündlich dargestellt werden können.

Die Methode ist langfristig ins Unternehmen einzuführen. Die Treffen des Wissenszirkels finden in regelmäßigen Abständen, z.B. alle zwei Wochen statt.

Rahmenbedingungen und Voraussetzungen

Notwendig für das Gelingen ist die Akzeptanz dieser Methode von der Führungsebene. Die Unternehmensseite sollte die Win-Win-Situation der Zirkelmethode für Individuum und Organisation öffentlich machen: Mit der Wissensweitergabe kommt es nicht zu einer Wissensenteignung, sondern immer auch zu einem Wissenszuwachs und gemeinsamen Wissensmanagement im Unternehmen. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist, dass die Beschäftigten der Organisation vertrauen und bereit sind, Ihr Wissen preiszugeben. Denn nur so werden die zwei Grundpfeiler dieser Methode, Partizipation und Kooperation, gelebt.