Wissensbaum

Der Wissensbaum ist eine Methode zur Dokumentation von Erfahrungen und Kenntnissen eines/einer Mitarbeiters / Mitarbeiterin in der Metapher eines Baums. Ein Wissensbaum beschreibt den individuellen beruflichen Werdegang, die Kompetenzen und die aktuellen Vorgehensweisen im Unternehmen. Das Handeln des/der Beschäftigten kann auf diese Weise ganzheitlich betrachtet werden und Vorgehensweisen auf Kompetenzen oder Ausbildungen zurückgeführt werden. Der Wissensbaum als schematische Abbildung kann als Grundlage und Orientierung für neue Mitarbeitende dienen. Häufig wird die Methode zur Wissenssicherung bei ausscheidenden Mitarbeitenden eingesetzt, aber auch als Möglichkeit um Entwicklungspotenziale aufzudecken.

Ziele / Nutzen

Das Ziel des Wissensbaums ist die schematische Abbildung des beruflichen Werdeganges, der Kompetenzen und Erfahrungen eines/einer Mitarbeiters / Mitarbeiterin in der Metapher eines Baumes. Implizites Wissen kann mit dieser Methode visualisiert werden und für weitere Aktivitäten – beispielsweise den Wissenstransfer – genutzt werden.

Teilnehmerstruktur

Das Erstellen eines Wissensbaums wird von dem/der entsprechenden erfahrenen Mitarbeiter/in geleistet. Eine zusätzliche Person kann Gesprächspartner sein und durch gezielte Fragen die Reflexion des Gegenübers anregen.

Typischer Ablauf

Ein/e erfahrene/r Mitarbeiter/in reflektiert seine Kompetenzen und beschreibt diese metaphorisch als Baum. Wenn gewünscht, kann eine weitere Person die Reflektion begleiten und mit gezielten Fragen fördern.

Der Wissensbaum besteht aus drei Elementen:

  • Wurzeln: Es wird der berufliche Bildungsweg mit Aus- und Weiterbildung, inklusive vorheriger Tätigkeiten bei anderen Unternehmen, beschrieben. Die Frage „Was sind die Wurzeln meiner beruflichen Kompetenzen?“ wird beantwortet und grafisch dargestellt.
  • Stamm: Beschreibung der Kernkompetenzen und Kenntnisse, welche sich beispielsweise von anderen Mitarbeitenden unterscheiden. Unter Kernkompetenzen sind herausragende berufliche Fertigkeiten und Spezialisierungen zu verstehen, wie z.B. Prozesswissen.
  • Krone: Die Krone beschreibt die ganz persönliche Ausgestaltung und Entfaltung der Kernkompetenzen einer Person. Dadurch ergibt sich ein Bild über das Fachwissen und der individuellen Ausprägungen der Kompetenzen.

Durch gezielte Hilfestellungen kann der Unterschied zwischen Stamm und Krone verdeutlicht werden. Häufig hilft folgendes Bild: Stellen sie sich drei oder vier Mitarbeitende mit etwa derselben Kernkompetenz vor. Was unterscheidet die Personen im Detail hinsichtlich Ihrer professionellen Expertise.“ Diese Unterschiede sind die individuellen Ausprägungen der Kernkompetenzen.

Der Wissensbaum wird in der Regel einmal und mit bestimmter Intention, z.B. im Zuge einer Nachfolgesituation, erstellt. Für die Erstellung des Wissensbaums sollten mindestens 30 Minuten eingeplant werden.

Rahmenbedingungen und Voraussetzungen

Ein/e erfahrene/r Mitarbeiter/in erstellt einen persönlichen Wissensbaum und muss dafür die Bereitschaft mitbringen, freiwillig den eigenen beruflichen Werdegang, Erfahrungen und Kompetenzen zu reflektieren und bildlich darzustellen.

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